Trudel zu Pferd, mit Bauer 8 mm Kamera

Plötzlich fiel vor uns steil ein Abrund ab. Wir standen am Rande des Kratersees. Dieser war aber völlig leer, wird aber "Laut Pasir", das heißt "Sandmeer" genannt. In der Mitte erhoben sich zwei Bergstöcke. Aus dem einen stieg milchigweißer Rauch. Es war der Bromo.

Wir ritten nun weiter in Richtung des Kraters. Als wir auf einem kleinen Hügel ankamen, sahen wir die Sonne als glühenden Ball hinter dem Horizont auftauchen. Aber schade!

Auf dem Kraterrand des Bromo Gleich darauf verschwand sie hinter einer Wolke, sodaß wir von dem Sonnenaufgan nicht viel zu sehen bekamen. Beim Ritt durch den Sandsee nahm mein Gaul so eine Geschwindigkeit an, daß ich mich am Sattel festhalten mußte. Plötzlich blieben alle drei Pferde stehen. Sie waren dressiert, nicht weiter zu gehen; denn nun fing eine Gegend voller Spalten und Löcher an. So mußten wir die letzten 100 Meter zu Fuß zurücklegen. Es ging sehr steil hoch, zum Schluss an die 55 Grad.

Die heute vorhandene Treppe war zwar schon in den 40er Jahren angelegt worden, aber damals durch einen Ausbruch verschüttet. Es stank hier so nach Schwefel, dass man meinte, der Herr des Vulkans esse nichts anderes als faule Eier auf Reis. Bromo, Kraterrand

Als wir dann am Kraterrand standen, war der starke Schwefelgeruch wie weggeweht. Das Loch des Kraters war wohl an die fünfzig Meter tief. Auf seinem Boden waren mehrere kleine Schlote. Aus diesen Löchern kam stoßweise Schwefeldampf. Diese kleinen Ausbrüche waren von Donnern begleitet, welches wir schon vorher gehört hatten. Aber auch aus einigen kleinen Schwefelflecken kam Schwefeldampf. Aufsatz Dieter 1961 über den Bromo Die schönsten Bilder vom Bromo/Tengger gibt es auf GunungBagging

Youtube: Javanisches Tagebuch 1958-1962